Bike for Bees

#BIKEFORBEES

Ein abruptes Ende, oder erst der Anfang? Wie alles begann.

Nadines Geschichte, der Start von BikeForBees, fand ihren Anfang im Herbst 2020. Eine ihrer Freundinnen radelte von Wien nach Istanbul: „Völlig spontan besuchte ich sie auf ihrem Trip in Thessaloniki mit einem One-Way-Ticket…“

BikeForBees – Taschenrakete, der Ultralightkocher PocketRocket von MSR © Nadine

Nadines Taschenrakte von MSR

Der Thessaloniki-Effekt

Innerhalb weniger Tage besorgte ich mir ein gebrauchtes Fahrrad und wir strampelten von dort gemeinsam los. Drei Wochen später in Istanbul angekommen, hatte ich – gerade erst in die Kunst des Radreisens eingeführt – noch lange nicht genug. So fuhr ich entlang der Ägäis bis fast nach Antalya alleine weiter. Mein Radreisefieber war entfacht!

Nach einem kurzen, kalten Winter in Wien und abenteuerlichen Monaten in Mexiko schmiedete ich bereits Pläne für etwas Größeres. Meine weitere Reise sollte #bikeforbees lauten.

Mein Ziel war es zu erforschen, wie viele umweltbewusste und engagierte Menschen es in Europa zu finden gibt! Ich wollte sie alle aufspüren und sie mit meinem Wissen über die „Bienchen und Blümchen“ – also Bestäuberinsekten und Biodiversität unterstützen.

Vorbereitung

In der Türkei war mein gesamtes Equipment entweder geborgt oder eine spontane, unüberlegte Investition.

Dieses Mal wollte ich jedoch nur hochqualitative, nachhaltige und strapazierfähige Ausstattung mitnehmen. Das Rudel vom Steppenwolf unterstützte mich mehr als großzügig mit allem Essentiellen: angefangen vom Zelt, über den Schlafsack bis hin zur mobilen Küchenausstattung! Mein bisheriger Winterschlafsack, der nichtmal in meine 20 Liter Packtasche gepasst hätte wurde durch einen Women’s Lunar von Mountain Equipment ersetzt. Der trocknet schnell, ist unglaublich reißfest und lässt sich sehr klein verpacken.

Neben der Campingausstattung entschied ich mich auch für eine Trinkflasche von Klean Kanteen. Diese begleitet mich auch in meinem Co-Working Space in Wien während ich diese Zeilen jetzt tippe, sie ist inzwischen immer mit dabei. Und mein MSR Hubba Hubba (siehe den Blog dazu) Zelt ist überhaupt mein ganzer Stolz und wird mich bestimmt noch auf vielen Reisen begleiten.

Mein Trip wurde auch dank der Finanzierung meiner Workshops entlang der Route durch die Europäische Union Wirklichkeit, wie auch durch die Großzügigkeit meines Bruders, der mir sein Fahrrad lieh, das ich auf den stolzen Namen „Lorenzo Zippo“ taufte.

Klean Kanteen

Nachhaltige Trink- und Thermosflaschen von Klean Kanteen

Bike for Bees
bikeforbees – mein neues Zuhause
Auf ins Land der Honigbienen!

Die Reise begann am 20. Juni an meinem Geburtsort, Sieghartskirchen. Ich war den Tränen nahe, denn meine gesamte Familie hatte sich versammelt um mir Glück zu wünschen! Bei hügeligen Fahrten durch die grüne Steiermark hatte ich viele Biosphärenparks und Natura 2000 Schutzgebiete besucht. Die erste Etappe führte mich nach Maribor, wo mich ein regelrechtes „Honeybee Wonderland“ erwartete. Den Slowenischen Imker*Innen haben wir den nun jährlich zelebrierten Weltbienentag zu verdanken!

Slowenien hat die weltweit größte Dichte an Imker*Innen, gemessen auf die Einwohnerzahl. Das heißt Apitherapie, Bienentourismus, Honigverkostungen, urbane Imkereien und Museen säumten meine Route soweit der Blick ging.

Aber was war mit anderen Bestäubern, wie Wildbienen, Schmetterlingen und Motten?

Nach Ljubljana erklomm ich ein Plateau und blickte auf das beeindruckende Vipavatal herab. Italien, ich komme! In der eher flachen, südlich gelegenen Region Emilia Romagna lernte ich von erfolgreichen Protesten gegen pestizidspritzende Weinbauern, engagierten Wanderburschen und der diversen italienische Küche.

Bald erreichte ich das Meer, erkundete die Altstadt von Triest und erreichte nach einem weiteren Aufenthalt in Slowenien nun Kroatien! Die Landschaft und die Tiere um mich veränderten sich. Ich merkte, dass ich im mediterranen Raum angekommen war. Schwalbenschwänze zierten die Blüten überall.

Biodiversität im Landesinneren: Wildes Kroatien! Nun hatte ich die Qual der Wahl: soll ich den Eurovelo 8 befahren, der die Küstenlinie Istriens und Dalmatiens abdeckt, oder noch einen Abstecher ins Landesinnere machen?

Die Parenzana-Strecke – eine alte Eisenbahnlinie – war für mich definitiv interessanter. Mehr Höhenmeter, Schotterwege und unberührte Natur. Die Route ist gesäumt von malerischen Dörfern und Schlössern, die Region prahlt mit ihrem hohen Vorkommen an Trüffeln. Ich aber versorgte mich stets selbst und versteckte mich mit meinem MSR Zelt in den entlegensten Wäldern mit einem sagenhaften Ausblick auf Istrien. Bald erreichte ich wieder das Meer.

Inselhopping, juhu!

Den schönsten Ort zum Wildcampen fand ich auf der Insel Cres, wo sagenumwobene Orte auf Figuren von Landschaftskünstler*innen treffen. Vor allem der Norden beeindruckt mit seiner prächtigen Wildnis. Endemisch gezüchtete, jedoch nun verwilderten Schafe – die „Creska pramenka“ – teilten den Weg mit mir. Nach einer weiteren Rundfahrt auf Krk erreichte ich nun das Festland. Eurovelo 8, anyone? Nicht lange, denn das Velebitgebirge wartete auf mich!

BikeForBees – Taschenrakete, der Ultralightkocher PocketRocket von MSR © Nadine
BikeForBees – Taschenrakete, der Ultralightkocher PocketRocket von MSR © Nadine
Wohin als Nächstes?

Die Straßen zwischen Perušić und Sveti Rok hatte ich für mich alleine, während sich die Urlauber*innen entlang der Küste von einem Stau zum nächsten plagten. In den Bergen war es deutlich kühler, die Nächte durchaus erfrischend, jedoch fror ich in meinem Schlafsack von Mountain Equipment nie. Die felsenumsäumte Downhillstrecke mit mehr als 900 Höhenmetern war eine willkommene Belohnung. Zurück ans Meer, zurück zu 36 Grad Celsius Tagestemperaturen! Jeden Tag füllte ich während der Mittagshitze mehrere Seiten meines Notizbuches, oder hörte Podcasts über Biodiversität, Bestäuber und Aktivismus.

Gerne kannst du eine Auswahl meiner Lieblingspodcasts nachhören.

BikeForBees – Taschenrakete, der Ultralightkocher PocketRocket von MSR © Nadine
BikeForBees – Taschenrakete, der Ultralightkocher PocketRocket von MSR © Nadine
BikeForBees – Taschenrakete, der Ultralightkocher PocketRocket von MSR © Nadine
Eine unerwartete Wendung

Wieder an der Küste angekommen war mein nächstes Ziel Split, wo ich den vorletzten meiner 10 geplanten Workshops abhalten wollte. Auf dem Weg dahin kreisten meine Gedanken jedoch um ein längerfristiges Ziel. Mein ursprünglicher Plan mit der Fähre von Split nach Italien zu reisen, der hatte sich als sehr unpraktisch erwiesen. Erstens war Italien ebenso stark von Touristen besucht wie die kroatische Küste. Einsames Campen am Strand, wie damals in der Türkei, war also nicht drin. Zweitens rieten Radreisende mir von der Strecke zwischen Bologna und Mailand ab: zu schmutzig, zu uninteressant, zu industriell und definitiv zu heiß. Inzwischen war es Mitte August geworden und die Temperaturen ließen einfach nicht nach. Aus Griechenland hörte ich Meldungen von 46 Grad Celsius. Die Türkei brannte. Was könnte ich jetzt noch erkunden? Montenegro vielleicht, Serbien?

Ein kurzer Aufenthalt in Wien, wo ich Freunde und meine Familie überraschte, sollte meine Gedanken klären und mir neue Kraft geben.

In Wien angekommen überraschte ich eine Freundin zu ihrem Geburtstag und verbrachte Zeit mit meiner Familie. Ich kettete mein Fahrrad vor meiner Haustüre an – es hatte mir während der 1.300 Kilometer durch Europa kein einziges Mal Probleme beschert, nichtmal einen Patschen hatte ich. Als Alleinreisende musste ich oft beim Einkaufen, oder beim Genuss eines Kaffees in einem Lokal mein gesamtes Gepäck unbewacht am Rad lassen.

Ich hatte Grundvertrauen, nie passierte etwas!

In dieser verregneten Nacht in Wien entschied sich jemand auf den menschenleeren Straßen mein Schloss zu knacken. Autsch, am nächsten Morgen war mein geliebter Lorenzo Zippo verschwunden.

bikeforbees – ein neues Zuhause im Zelt von MSR
Der Diebstahl bedeutete für mich das offizielle Ende dieser Tour.

Ich teilte den Verlust auf den sozialen Medien und erhielt so viel Support, ich danke euch! Die Community, die mich auf meiner ganzen Reise begleitete, zeigte so viel Mitgefühl!

Generell war diese Reise gefüllt von gastfreundlichen Menschen, bestärkenden Nachrichten aus allen Himmelsrichtungen und natürlich der besten Ausstattung vom Steppenwolf. Ich war immer sicher, fühlte mich inspiriert und glücklich. Dafür bedanke ich mich sehr.

Mich tröstet die Vorstellung, dass nun jemand mein Fahrrad hat, der es irgendwie dringender braucht als ich, „die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt“.

Eines jedoch ist sicher:

Das ist weder meine letzte Mission für Bestäuber*innen, noch lasse ich mich durch den Verlust davon abhalten, mein Leben weiterhin mit Grundvertrauen in das Gute zu beschreiten!

All der Zuspruch und das große Interesse an meiner Arbeit sagt mir: „Pollinator Ambassadors“ ist wichtiger als je zuvor. Die Reise geht weiter, auch ohne diesem Fahrrad und ich kann es kaum erwarten, mich bald ins nächste Abenteuer zu stürzen!

Bike for Bees
BikeForBees – Taschenrakete, der Ultralightkocher PocketRocket von MSR © Nadine
Mein Fazit

Sechs Wochen lang genoss ich das pure Leben da draußen, verbrachte unzählige Stunden in intensiver Bewegung durch unglaubliche Landschaften – Felsküsten, herb duftende Wälder, grüne Täler, wilde Gewässer, abgelegene Bergdörfer. Nicht nur die körperlichen und mentalen Herausforderung veränderten mich.

Insgesamt besuchte ich auf meinem Sattel vier Länder, hielt 10 EU-Workshops ab und informierte dadurch mehr als 70 Aktivist*innen über Bestäuber*innenschutz. 1.300 Kilometer, 15.000 Höhenmeter. Eine weitere Etappe meiner Herzensmission ist erfüllt, also mich mit der Natur, und mit jenen, die aktiv danach trachten sie schützen, zu verbinden.

Beim kompetenten Team vom Steppenwolf und für die großzügige Unterstützung bedanke ich mich sehr!

Pollinator Ambassadors
Spenden für die Arbeit zum Schutz von Bestäuber*innen sind weiterhin herzlich willkommen!

Kontoinhaberin: Nadine Schuller
Bank: N26
Verwendungszweck: Spende Bike4Bees
IBAN: DE63100110012620164329
BIC: NTSBDEB1XXX

Kontakt:
Pollinator Ambassadors
Nadine Schuller
contact@pollinatorambassadors.org
+43 (0)664 823 21 42

bikeforbees dreams